Freie Hand für De Luca. Kriminalroman
Carlo Lucarelli
Piper (1999)
115 Seiten - ISBN 9783492256933

In Kürze:
In seinem brillanten Krimidebüt entfaltet Carlo Lucarelli ein kriminalistisches Ränkespiel vor dem Hintergrund der letzten Tage des italienischen Faschismus. Das Land steht kurz vor dem Einmarsch der Alliierten. Kommissar De Luca ahnt unheilvoll, daß er bei der Aufklärung eines Mordfalls als Marionette im politischen Machtkampf mißbraucht wird.



Bewertungen aus dem Internet:

Im Süden Italiens stehen bereits die Alliierten, die Mitte ist von der Deutschen Wehrmacht besetzt und im Norden befindet sich Mussolini's Republik von Salò. In den Wirren des April 1945 - kurz vor dem Einmarsch der Alliierten und dem endgültigen Zusammenbruch des faschistischen Staates - wird Commissario De Luca (in Bologna?) mit der Aufklärung eines Mordfalles beauftragt. Ein zwielichtiger Trientiner wird ermordet aufgefunden. Der ermordete Vittorio Rehinard pflegte Bekanntschaft zu mehreren prominenten Faschisten, hatte offensichtlich intensive Kontakte zu Deutschen, handelte mit Rauschgift und gestionierte viele Frauenbekanntschaften. Zu seinem Erstaunen erhält De Luca vom Polizeipräsidenten freie Hand bei der Aufklärung. Doch bald ahnt er, daß es diesem nicht um das Auffinden des Mörders geht, sondern daß dieser ihn als Marionette im Endkampf der Republik von Salò benutzt. Vor diesem historischen Hintergrund entzieht Commissario De Luca sich dem Ränkespiel und klärt den Fall auf. Ein exzellenter Kriminalroman, der die düstere Athmosphäre des faschistischen Italien auf suggestive Weise deutlich macht.
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Italien am Ende des 2. Weltkriegen, Mussolini ist nicht viel mehr als eine Marionette der Deutschen und die Alliierten sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Vor diesem Endzeitszenario spielt die Krimihandlung um den Kommissar De Luca, der nicht Spielball im politischen Ränkespiel sein will und gleichzeitig aufpassen muss, dass er bei der Suche nach dem Mörder eines zwielichtigen Lebemannes nicht selbst eines der vielen Opfer dieser Zeit wird.
Ein spannender und historisch authentischer Kriminalroman, wie man ihn selten findet. Sehr zu empfehlen, wie übrigens auch die beiden zeitlich folgenden De-Luca-Romane "Der trübe Sommer" und "Der rote Sonntag".